Donnerstag, 20. Dezember 2012

Der „Husten“ der USA

Der kalendarische Winteranfang steht kurz bevor, obwohl wir doch schon sehr viel von diesem Winter erlebt haben. Es hat bereits geschneit, Blitzeis gegeben und die Grippewelle ist auch schon fast vorbei. Es ist jedes Jahr wieder die Zeit in der man sich kaum an öffentlichen Orten aufhalten kann ohne zahlreiche Menschen niesen und husten zu hören. Wer von dieser Grippewelle betroffen ist weiß, dass es nicht ausreicht Bonbons gegen den Husten zu lutschen und Nasenspray gegen die verstopfte Nase zu sprühen. Den Symptomen entgegenzuwirken reicht dann nicht mehr aus und macht auch niemanden auf Dauer gesund.

Nach dem furchtbaren Amoklauf in Newtown wird aber genau das von vielen Menschen gefordert. Den Menschen fällt plötzlich wieder ein, dass es ausgesprochen einfach ist in den USA eine Waffe zu kaufen. Die Patronen bekommt man sogar oft im Sonderangebot dazu. Das ist kein neues Problem in den USA. Aber ist das warum die oft sehr jungen Täter Amok laufen?
Viele hoffen das Präsident Obama das jetzt ändert. Zugegebenermaßen wäre das jetzt auch ein guter Zeitpunk, aber nicht weil es gerade wieder einen Amoklauf an einer US amerikanischen Schule gab, sondern weil es die definitiv letzte Amtszeit von Barack Obama ist und er deswegen nicht mehr auf die Wählerstimmen der Menschen angewiesen ist, die eine Verschärfung des Waffengesetzes ablehnen. Dennoch wird das das Problem nicht lösen. 


In Deutschland zum Beispiel war es noch nie so leicht wie in den USA an Waffen zu gelangen und dennoch gibt es diese Amokläufe auch hier. Nach Erfurt 2002 hat sich auch da viel verändert und doch mussten viele Menschen bei dem Amoklauf in Winnenden 2009 sterben. Die leichte Zugänglichkeit von Waffen mag den Plan eines Amokläufers vielleicht vereinfachen, aber das allein verursacht es nicht. Es handelt sich hierbei nur um ein Symptom einer Krankheit die viel weiter reicht als das was wir an der Oberfläche sehen können. 

Unsere Gesellschaft leidet unter einer Art Grippe deren Symptome Leben kosten. Wir scheinen in einer Gesellschaft zu leben, in der junge Menschen sich so entwickeln können ohne dass es jemand rechtzeitig merkt oder etwas dagegen tut. Nach dem Amoklauf haben Betroffene die den Täter kannten gesagt, dass er ja schon immer „komisch“ war. Hinterfragt hat das niemand. Unsere Gesellschaft sieht schweigend über so etwas hinweg.

Würde es der Welt nicht besser tun, wenn wir anstatt die Symptome zu bekämpfen lieber die Zeit damit verbringen die Ursachen zu finden? Denn wenn man die Ursache einer Krankheit gefunden hat verschwinden die Symptome im Normalfall von alleine.

Autorin ist Theresa Seubold, eine sehr gute Freundin von mir!

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