Der Schüler den ich seit 1 ½
Jahren unterrichte sagte mir neulich, er wolle Medizin studieren. Wer
ihn kennt schmunzelt bei dieser Aussage vielleicht eher. Seine Mutter
ist auch nicht so richtig überzeugt davon. Ich unterstütze ihn in
seinem Traum, denn ich glaube fest daran, dass man realisieren kann,
was man sich als Ziel setzt. Vielleicht ist dieser Traum ein kleines
bisschen unrealistisch. Aber wenn es das ist was ihn antreibt, wieso
nicht???
Heutzutage ist es schwierig seine
Träume zu realisieren. Schon um sie zu entwickeln finden wir in
unserer schnelllebigen Gesellschaft keine Zeit mehr. Es geht heute
darum, sich in der Welt möglichst schnell zu orientieren, um einen
Weg einschlagen zu können. Ob das dann der Richtige für einen ist
bleibt zunächst offen und steht nicht mehr im Mittelpunkt. Das G8
Schulsystem steht an dieser Stelle mit Rat und Tat zur Seite, indem
es Schülern das Abitur nach 8 Jahren in einer weiterführenden
Schule aufzwingt und ihnen damit ein Jahr nimmt, in dem man sich in
eine vollkommen andere Richtung hätte entwickeln können. Es geht
plötzlich nicht mehr keinen Masterplan zu haben. Der den wir noch
als Kinder hatten gilt allerdings auch nicht mehr. Wenn man Kinder
fragt was sie werden wollen wenn sie mal groß sind antworten sie
bestimmt und sicher. Es sind Berufe wie Feuerwehrmann, Polizist,
Astronaut oder Zugführer. Daran wird nicht im Geringsten gezweifelt.
Je älter sie jedoch werden desto blasser wird die Erinnerung an
diesen kindlichen Traum. Was wolltest Du werden als du noch ein Kind
warst? Erinnerst Du dich noch?
HERR,
du bist meine Stärke und Kraft und meine Zuflucht in der
Not! (Jeremia16,19)
Das
ist die Tageslosung am Montag, den 4. Februar gewesen. Stärke und
Kraft ist das was wir brauchen heutzutage. Es ist das was wir in
unserem Glauben an Gott finden können. Für viele Menschen ist das
ein Hoffnungsschimmer, um weiterhin die Ziele zu verfolgen von denen
sie träumen. Wenn es einmal nicht so rosig aussieht können wir
Zuflucht in unserem Glauben und in Gott finden, denn er gibt und die
Kraft weiterzumachen.
Auch
wenn es noch so unwahrscheinlich ist, dass wir unsere Träume
realisieren können muss es noch die Möglichkeit geben an sie
glauben zu können. Dass mein Nachhilfeschüler, Florian, Medizin
studieren kann wenn er hart dafür arbeitet und fest daran glaubt
muss möglich sein. Dass er das am Ende nicht mehr machen möchte
ebenso. Vielleicht funktioniert unser Masterplan nicht oder es stellt
sich heraus, dass wir gar keinen Masterplan haben, aber was ich
träumen kann, kann ich auch realisieren. Ich glaube fest daran.
Ich
kann mich nicht mehr daran erinnern was ich als Kind von Beruf werden
wollte, aber ich weiß was ich jetzt will: Die Gelassenheit es zu
akzeptieren, wenn es gerade keinen Masterplan gibt.
Impuls für die Vorstandssitzung der Ev. Jugend (EJHN)
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